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Ich genieße die Einsamkeit und schätze die Möglichkeit, nach der Arbeit die Sporteinrichtungen meiner Schule nutzen zu können. Ich trete erbarmungslos in die Pedale und führe meinen Körper in die Irre. Schließlich, trotz meiner Bemühungen, habe ich mich um keinen einzigen Zentimeter fortbewegt. Was für eine Zeitverschwendung! Das Sportgerät hat mich wieder einmal getäuscht. Und es scheint, als sei ich Lernresistent.
Abgesehen von dem Podcast, den ich höre, ist die Atmosphäre ruhig. Ich denke zurück an letzten Freitag, als ich in meinem Auto saß und unglücklich darüber war, nach Hause zu fahren. Ungewöhnlich, könnte man denken, aber ich bin jemand, der sich in seinen Freistunden freiwillig zu Klassen gesellt. Das mag Schüler*innen und Kollegen*innen gleichermaßen verblüffen, aber ich möchte nicht einfach nur sitzen und warten. Ich möchte interagieren. Ich möchte inspirieren. Ich möchte einen Unterschied im Leben dieser jungen Menschen machen. Ich möchte mit gutem Beispiel vorangehen. Ich möchte deutlich machen, dass sie mir wichtig sind. Gelegenheiten dazu sehe ich überall. Also will ich nicht gehen. Ich will bleiben, bis ich im Stehen einschlafe.
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Geduld ist nicht immer mein Freund, ebenso wenig wie Zurückhaltung. Da ich mich als Verfechter der Kinderrechte betrachte, springe ich ein, wenn ich das Gefühl habe, dass diese Rechte nicht gewahrt werden. Ich habe vielen Lehrkräften in meinem Leben vor den Kopf gestoßen - nicht absichtlich, aber weil ich die Interessen der Kinder an erste Stelle setze. Manchmal bedeutet das eben, mit den Entscheidungen der Lehrkräfte nicht einverstanden zu sein. Ich weiß, was funktioniert. Mein Selbstbewusstsein basiert auf jahrelanger Arbeit mit Schüler*innen, die als schwierig galten. Ein Fehler, behaupte ich, denn Kinder sind nicht schwierig. Vielmehr wissen die Erwachsenen vielleicht einfach nicht, wie man richtig mit ihnen umgeht.
Im Laufe der Zeit wurde meine Motivation immer wieder untergraben. Ich sollte nicht eingreifen; ich habe Grenzen und Mandate überschritten, mich überschätzt, war nicht diplomatisch genug, habe zu viel Ärger verursacht, sagte man mir nach. Die Liste ließe sich fortsetzen. Die Frustration wuchs, da ich meinen Job nicht nach besten Kräften ausführen konnte. Und doch mache ich weiter. Denn zumindest habe ich eine Stimme, die gehört wird, während viele Kinder jene vermissen. Egal, wie unangenehm es für mich ist - für sie ist es ohne einen Fürsprecher an ihrer Seite viel schwieriger.
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Nun habe ich ein weiteres Kapitel aufgeschlagen an einer neuen Schule. Und ich kann nicht anders: Trotz meiner Position als Sprachförderassistent bin ich nicht nur ein passiver Beobachter. Ich mache mich im Unterricht bemerkbar. Das Traurige ist, dass ich aufgrund meiner Erfahrungen darauf warte, in das Büro meiner Vorgesetzten zitiert zu werden. Ich erwarte, dass mir wieder einmal gesagt wird, dass ich nicht tue, was von mir erwartet wird, und dass ich passiver im Unterricht sein sollte – trotz der spürbaren Effekte, die meine Eingriffe haben.
Doch es gibt Hoffnung, dass es dieses Mal anders sein wird. Jeder Erwachsene an meiner Schule muss ein Umhängeband mit einem Namensschild tragen, um erkennbar zu sein. Verschiedene Interessengruppen erhalten unterschiedliche Farben, wobei die Lehrkräfte weiß tragen. Obwohl ich nur ein Assistent bin, ist meine auch weiß. Zum ersten Mal bin ich tatsächlich an einer Schule angestellt, während ich in der Vergangenheit für externe Anbieter gearbeitet habe. Es mag unbedeutend klingen, aber es macht einen Unterschied. Es fühlt sich so an, als sei ich gleichwertig und könnte endlich gehört werden. Am wichtigsten ist jedoch, dass ich in regelmäßigem Kontakt mit den Lehrerinnen stehe, mit denen ich arbeite. Ich beabsichtige nicht, sie zu kritisieren; ich möchte sie unterstützen und ihre Arbeit erleichtern. Schließlich ist das menschliche Verhalten als Sozialarbeiter mein Schwerpunkt, besonders bei der Arbeit mit Gruppen. Vielleicht habe ich zum ersten Mal in meinem Berufsleben eine Gruppe von Menschen getroffen, die das versteht.
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Ich bin also voller Hoffnung, und damit voller Motivation. Ich freue mich jeden Morgen auf die Arbeit, und ich werde das Ende der Schule am Freitag vielleicht bedauern.
Ich möchte einen Unterschied für diejenigen machen, die anders sind. Schließlich weiß ich, wie es sich anfühlt, ausgegrenzt zu werden, weil man nicht ins Muster passt - und wie belastend es für einen Menschen sein kann, das Gefühl zu haben, mit seiner Andersartigkeit ganz allein zu sein.
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